Aktualisiert am 1. Februar 2023 von Selda Bekar
Angst ist eine große Belastung, auch wenn es sich nur um die Flugangst handelt, der die meisten Menschen ausweichen können. In allen Lebensbereichen, in denen Menschen Hilfe brauchen, gibt es Geschäftsmodelle, die davon profitieren. Aber was bedeutet das für Sie mit Ihrer Flugangst? Müssen Sie befürchten, nun auch noch mit dubiosen und kostenintensiven Methoden ausgenutzt zu werden?
Hilfe gibt es gegen und für fast alles. Dazu gehören auch Angebote für Personen mit Flugangst. Wenn Sie zu diesem Personenkreis gehören, sollten Sie dennoch kritisch sein, bevor Sie sich entscheiden, welchen Weg Sie gehen wollen.
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Kann Flugangst überhaupt behandelt werden?
Bei allen Investitionen in ein leichteres Leben müssen Sie sich zuerst fragen: Ist Hilfe überhaupt möglich? Die Medien berichten viel darüber, dass Menschen mit Hilflosigkeit besonders gefährdet sind, ausgenutzt zu werden. Das bedeutet aber nicht, dass es keine Hilfe gibt. Vor allem leichte Flugangst lässt sich gut behandeln. Wichtig ist, dass Sie sich genügend Zeit nehmen. Wie schnell sich eine Besserung einstellt, hängt auch mit Ihrer Bereitschaft zusammen, sich der Angst zu stellen. Bei schwerer Flugangst kann es unverzichtbar sein, sich professionelle Hilfe zu holen. Stellen Sie sich folgende Fragen:
- Wie stark ist meine Angst auf einer Skala von 1 – 10?Vergleichen Sie Ihre Angst mit anderen Krisensituationen im Alltag. Wie sieht es mit dem Besuch beim Zahnarzt aus? Wenn Ihre Angst bis Stufe 3 reicht, stehen Ihre Chancen gut, das Problem auch allein in den Griff zu bekommen. Scheuen Sie sich aber nicht, Hilfe anzunehmen, wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie sie brauchen.
- Wollen Sie sich Ihrer Flugangst stellen?Nehmen Sie sich Zeit für diese Frage. Treffen Sie eine Entscheidung.
- Schieben Sie die Lösung Ihres Problems auf keinen Fall auf. Wenn Sie sich entschieden haben, etwas gegen Ihre Flugangst zu unternehmen, dann befassen Sie sich ab sofort damit.
Seriöse und unseriöse Methoden zur Bewältigung der Flugangst
Um die Flugangst zu bewältigen, gibt es kostenlose und kostenpflichtige Angebote. Beide können seriös oder auch unseriös sein. Unseriöse Angebote sind im harmlosen Fall wertlos und können im ungünstigen Fall Schaden verursachen. Das ist dann der Fall, wenn es sich bei der Flugangst um eine echte Angststörung handelt. Schlimmstenfalls könnte sich die Angst verstärken oder andere Probleme auslösen.
Kostenlose Behandlung von Flugangst
Die meisten Menschen mit Flugangst besprechen ihre Angst mit guten Freunden und nahen Angehörigen. Hilfe aus dem direkten Umfeld ist zwar selten professionell, dafür aber kostenlos und oftmals hilfreich. Das gilt natürlich besonders, wenn das die Personen sind, die den Flug begleiten werden. Professionelle Angebote sind hingegen nicht kostenlos. Sollte Ihnen jemand ein solches Angebot unterbreiten, seien Sie vorsichtig. Eine Möglichkeit ist aber, sich die Teilnahme an einem Flugangstseminar schenken zu lassen. Wenn Sie sich ein solches Geschenk wünschen, versuchen Sie zu vermitteln, wie wichtig es ist, auf einen seriösen Anbieter zu achten.
Unterstützung durch die Krankenkasse
Es besteht die Möglichkeit, dass Sie die Unterstützung der Krankenkasse erhalten, wenn Sie unter starken Ängsten leiden. Wenn es nur die Flugangst ist, die Sie belastet, ist es fraglich, ob die Krankenkasse die Kosten für eine Behandlung übernimmt oder sie bezuschusst. Das kann anders gelagert sein, wenn Sie aus beruflichen Gründen viel fliegen müssen und Ihr Arbeitsplatz durch Ihre Flugangst gefährdet ist. In diesem Fall können Sie aber auch Ihren Arbeitgeber ansprechen, ob er einen Teil beitragen will.
Können Psychotherapeuten helfen
Psychotherapeuten sind sehr gute Ansprechpartner für Angststörungen. Die Berufsbezeichnung ist zudem geschützt. Allerdings gibt es Abweichungen, die verwirren können. Psychotherapeutische Berater oder Inhaber einer „Praxis für Psychotherapie“ sind keine Psychotherapeuten. Psychotherapeuten können zudem lange Wartezeiten für eine Terminvereinbarung haben. Das sollten Sie berücksichtigen, wenn Sie dort Hilfe bekommen wollen.
Heiler und Heilpraktiker
Heiler können sehr einfühlsame Menschen sein, die mit einer gesunden Portion Menschenkenntnis helfen können. Sie können aber auch Scharlatane sein oder Menschen, die ihre Fähigkeiten erheblich überschätzen. Hier müssen Sie besonders misstrauisch sein. Die Berufsbezeichnung Heilpraktiker hingegen ist geschützt. Wenn Sie also einen Heilpraktiker zurate ziehen, können Sie sicher sein, dass er eine amtsärztliche Prüfung abgelegt hat. Der Heilpraktiker behandelt im Schwerpunkt organische Leiden. Ob er Ihre Psyche erreicht, müssen Sie selbst entscheiden. Für leichte bis mittelschwere Flugangst kann er Ihnen aber eine gute Hilfe sein. Folgende Behandlungsmöglichkeiten sind möglich:
- Bachblütentherapie
- Einführung in Atemtechnik
- Meditation
- Homöopathie (Konstitutionsmittel)
- Homöosiniatrie
Homöosiniatrie ist eine Kombinationstherapie aus Akupunktur, Neuraltherapie und Homöopathie. Ein guter und erfahrener Therapeut kann Ihnen mit dieser Anwendung zu erheblich mehr innerer Ruhe verhelfen. Er wird Ihnen außerdem Wege zeigen, mit denen Sie sich selbst helfen können.
Flugangstseminare gegen Flugangst
Flugangstseminare können sehr hilfreich sein. Aber auch hier sollten Sie vorsichtig sein, für welchen Anbieter Sie sich entscheiden. Schauen Sie sich genau an, was im Seminar enthalten ist. Achten Sie auch auf die Kosten und die Anzahl der Teilnehmer. Informieren Sie sich auch, wie lange die Seminare schon angeboten werden und welche Kosten Ihnen entstehen. Flugangstseminare können auch für Einzelpersonen angeboten werden. Flugseminare sollten folgende Anforderungen erfüllen:
- Persönliche Betreuung
- Technische Einführung
- Die Möglichkeit, Fragen zu stellen
- Besichtigung eines Cockpits
- Ggf. auch Rundflug
Internetforen gegen Flugangst
Internetforen und Informationsseiten können erheblich dazu beitragen, die Flugangst zu bewältigen. Achten Sie aber darauf, wer sich dort zu Wort meldet. Es kann durchaus sein, dass die Seiten von Experten begleitet werden. Sie werden es an der Wortwahl merken und auch am Wert der Informationen für Sie.
Hilfe zur Selbsthilfe
Bücher und Filme über Flugangst gibt es in größerer Zahl. Sie können helfen, es ist aber auch möglich, dass sich dadurch Ihre Angst verstärkt. Bedenken Sie, dass viele Informationen Sie auch überfordern können. Sie können diese Gefahr einschränken, indem Sie sich nur Antworten auf die Fragen suchen, die Sie wirklich beschäftigen.
Medikamente gegen Flugangst
Es gibt keine Medikamente, die nur entwickelt wurden, um Flugangst zu behandeln. Es gibt aber viele Mittel, die gegen Angstzustände oder Unruhe helfen können, und die auch zu diesem Zweck verkauft werden. Testen Sie zuerst Ihre Akzeptanz gegenüber Beruhigungsmitteln, denn diese wirken nicht bei jedem Menschen gleich. Verlassen Sie sich nicht darauf, was anderen geholfen hat. Folgende Reaktionen sind unerwünscht:
- starke Müdigkeit
- Unruhe
- Magen-Darm-Beschwerden
Theoretisch kann es zu einer paradoxen Wirkung kommen. In diesem Fall verstärken sich die Symptome, die Sie eigentlich bekämpfen wollten. Bei starker Flugangst kann das richtige Medikament aber sehr hilfreich sein. Lassen Sie sich von einem Arzt beraten und berücksichtigen Sie unbedingt die Dauer der Wirkung. Schließlich soll das Mittel bei Ihrer Ankunft möglichst schnell abgebaut sein.