Die 10 gefährlichsten Flughäfen

Aktualisiert am 1. Februar 2023 von Selda Bekar

Es gibt herrliche Orte auf der Welt, die einen echten Traumurlaub versprechen. Doch wer mit Flugangst zu kämpfen hat, sollte sich gut überlegen, ob er diese Orte wirklich ansteuern will. Denn der Start und die Landung sind nicht ohne. Hier sind zehn der gefährlichsten Flughäfen der Welt! Wer gerne fliegt und auf das Können der Piloten vertraut, wird vielleicht nur ein etwas mulmiges Gefühl haben. Wer auf Nervenkitzel steht, wird die Flughäfen lieben. Doch wer an Flugangst leidet, wird einen Albtraum erleben.

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Flugangst Test

Generell sind der Start und die Landung für viele Flugangst-Passagiere die schwierigsten Phasen. Denn die ungewohnten Geräusche, die deutlich spürbaren Bewegungen und das komische Gefühl im Magen, das an eine Achterbahnfahrt erinnert, machen ihnen zu schaffen. Natürlich ist es da beruhigend zu wissen, dass Piloten hervorragend ausgebildet sind. Und dass sie Starts und Landungen routiniert erledigen. Doch es gibt Flughäfen, die selbst für erfahrene Piloten zur Herausforderung werden. Extrem kurze oder steile Start- und Landebahnen, ungünstige Wetterbedingungen oder ungewöhnliche Lagen sind die Faktoren, die die Starts und Landungen so anspruchsvoll machen. Lesen Sie hier, welche Airports zu den gefährlichsten Flughäfen der Welt gehören.

Princess Juliana International Airport, St. Maarten, Karibik

Princess Juliana International Airport
Timo Breidenstein – https://www.airliners.net/photo/Air-Caraibes/Airbus-A330-323X/1663413/L/ Air Caraibes Airbus A330-323X

Der Princess Juliana International Airport sorgt im Minutentakt für spektakuläre Bilder. Denn die Start- und Landebahn ist nur ein paar Meter vom Maho Beach entfernt. Und weil die Landebahn mit knapp 2.200 Metern recht kurz ist und die Piloten möglichst früh auf die Landebahn aufsetzen müssen, fliegen die Flugzeuge wenige Meter über den Köpfen der Badegäste hinweg. Für die Piloten ist der Anflug aber auch deshalb anspruchsvoll, weil sie sich durch den tiefen Anflug über dem Meer nicht vollständig auf die Daten im Cockpit verlassen können. Badegäste und Fußgänger wiederum müssen aufpassen, dass sie nichts von dem abbekommen, was durch den Strahl der Triebwerke aufgewirbelt und durch die Luft geschleudert wird. Aber nicht nur die Landung, sondern auch der Start hat es in sich. Unmittelbar hinter der Startbahn erheben sich nämlich bewaldete Berge. Deshalb müssen die Piloten den Flieger sehr steil nach oben ziehen.

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Toncontin International Airport, Tegucigalpa, Honduras

Toncontin International Airport
Von enrique galeano morales – Flickr, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3247096

Der Toncontin International Airport bietet gleich drei Herausforderungen auf einmal. So ist die Landebahn nur spärliche zwei Kilometer lang. Bis Mai 2009 war sie sogar noch 200 Meter kürzer. Bevor das Flugzeug die Landebahn erreicht, müssen die Piloten den Flieger aber erst einmal durch das bergige Gelände manövrieren und anschließend eine scharfe Kurve fliegen. Als dritte Herausforderung kommt die Höhenlage des Flughafens dazu, die immer wieder für starke, teils unberechenbare Winde sorgt. Überlegungen, den Flughafen zu verlegen, gibt es schon seit Jahren. Aber Tegucigalpa ist nicht nur die Hauptstadt, sondern eben auch die größte Stadt des Landes. Und das letzte Mal, als eine Landung nicht ganz reibungslos klappte und der Flieger über die Landebahn hinausflog, war 2008.

Malé International Airport, Hulhule, Malediven

Von StromBer - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=18862450
Von StromBer – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=18862450

Die Malediven gelten als absolutes Traumziel für einen paradiesischen Urlaub. Und auch wenn es in die Flitterwochen gehen soll, stehen die Malediven ganz oben auf der Wunschliste. Die Landung hat aber wenig mit paradiesischen Verhältnissen zu tun. Die Start- und Landebahn ist zwar asphaltiert und mit rund drei Kilometern auch nicht extrem kurz. Doch das herrliche, türkisblaue Wasser ruft hier keine Begeisterung hervor. Denn wenn sich bei der Berechnung ein Fehler eingeschlichen hat, endet der Flug im Indischen Ozean.

Tenzing-Hillary Airport, Lukla, Nepal

Von Superikonoskop - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=18490537
Von Superikonoskop – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=18490537

Bis 2008 hieß der Flughafen Lukla Airport. Danach wurde er zu Ehren der beiden Menschen, die den Mount Everest als Erste bestiegen haben, in Tenzing-Hillary Airport umbenannt. Berühmt ist der Flughafen einerseits als Ausgangspunkt für Bergwanderer, die zum Mount Everest Base Camp wollen. Und andererseits zählt der Flughafen zu den gefährlichsten Airports der Welt. Denn der Flughafen liegt 2.750 Meter hoch im Herzen des Himalajas. Wolken schränken die Sicht ein, während starke Winde den Flieger ganz schön ins Schaukeln bringen können. Doch damit noch nicht genug: Die Start- und Landebahn ist nur 550 Meter kurz und hat ein Gefälle von stolzen zwölf Prozent. Gruselig ist deshalb vor allem der Start. Denn die Landebahn endet abrupt an einem Hang, bei dem es 600 Meter in die Tiefe geht.

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Gibraltar Airport, Gibraltar

Von Michael F. Mehnert - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2851162
Von Michael F. Mehnert – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2851162

Gibraltar ist nur sechseinhalb Quadratkilometer groß. Und vermutlich ist es dem Platzmangel geschuldet, dass der internationale Flughafen eine weltweit einmalige Besonderheit bietet: Die nur 1.800 Meter Landebahn ist nicht nur rechts und links von Wasser gesäumt, nämlich dem Mittelmeer auf der einen und der Bucht von Gibraltar auf der anderen Seite. Sondern sie kreuzt auch eine vielbefahrene Straße. Ähnlich wie bei einem Bahnübergang mit Schranken wird diese Straße jedes Mal gesperrt, wenn ein Flugzeug starten oder landen möchte.

Courchevel Flugplatz, Courchevel, Frankreich

Von Hugues Mitton (hugovoyages) - photo personnelle, CC BY-SA 2.5, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=9700340
Von Hugues Mitton (hugovoyages) – photo personnelle, CC BY-SA 2.5, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=9700340

Einen Vorteil hat der Flugplatz im französischen Courchevel: Wer hier landet, kann direkt seine Skier anschallen und die Piste hinuntersausen. Denn der Flugplatz grenzt direkt an Ski-Gebiete an. Allerdings ist die Landebahn gerade einmal 537 Meter kurz und mit einem Gefälle von gut 18 Prozent ganz schön steil. Hinzu kommt die Höhenlage auf 2.007 Metern, kombiniert mit den schnell wechselnden Wetterbedingungen in den französischen Alpen. Start und Landung auf diesem Flugplatz versprechen also Nervenkitzel pur – und das Ganze vor herrlicher Kulisse. Vermutlich deshalb hat es der Flugplatz von Courchevel mit „Der Morgen stirbt nie“ und „Goldeneye“ gleich in zwei James-Bond-Filme geschafft.

Funchal Airport, Santa Cruz auf Madeira, Portugal

Von Thomas Klein - Eigenes Werk (own photography), CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=881118
Von Thomas Klein – Eigenes Werk (own photography), CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=881118

Der Flughafen auf der Atlantikinsel ist für seine anspruchsvolle Landung bekannt. Die sehr schmale Landebahn befindet sich an einem Steilküstenhang und wird auf einigen Abschnitten nur von Stelzen gestützt. Beim Landeanflug fliegt das Flugzeug direkt auf die Berge zu, um dann nach einer scharfen Rechtskurve auf die Landebahn einzudrehen. Und weil die Landung höchste Aufmerksamkeit und viel Know-how erfordert, dürfen hier nur Piloten landen, die eine Spezialeinweisung bekommen haben. Für Flugpassagiere mit schwachen Nerven ist eine Anreise mit dem Flugzeug nichts. Andererseits werden die Besucher, die sich trauen, mit herrlichen Landschaften, bunten Blumenmeeren und ganzjährigen Sommertemperaturen belohnt.

Barra International Airport, Insel Barra, Schottland

CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=629335
CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=629335

Auf der schottischen Insel Barra, die zu den Äußeren Hebriden gehört, dient der Strand als Start- und Landebahn. Deshalb entscheiden auch die Gezeiten darüber, ob der Flugverkehr stattfindet: Während die Flugzeuge bei Ebbe starten und landen können, verschwindet die sandige Start- und Landebahn bei Flut im Atlantik. Eine Alternative gibt es aber nicht, denn es gibt nur diesen einen Flughafen auf der Insel. Und wenn gerade keine Flieger unterwegs sind, nutzen Kite-Surfer den Strand.

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Innsbruck

Von Rschider - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=15260146
Von Rschider – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=15260146

Innsbruck ist ein sehr beliebtes Reiseziel. Doch es hat einen guten Grund, dass die meisten Touristen nicht mit dem Flugzeug anreisen. Denn der Flughafen ist von Bergen umgeben und oft starken Winden ausgesetzt. Bei der Landung bleibt deshalb kein Raum für Fehler und beim Start muss das Flugzeug sehr schnell an Höhe gewinnen. Aus diesem Grund darf der Tiroler Flughafen auch nur von Piloten angesteuert werden, die eine Sonderausbildung absolviert haben.

Narsarsuaq Airport, Grönland

Von Algkalv (talk) - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=9753637
Von Algkalv (talk) – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=9753637

Beim im Süden Grönlands gelegenen Flughafen Narsarsuaq scheiden sich die Geister. So sagen die einen, dass der Anflug auf den Flughafen zu den schönsten und eindrucksvollsten Anflügen weltweit gehört. Die anderen, und hierzu gehören auch die Piloten, empfinden den Anflug als sehr anspruchsvoll. Denn um die Landebahn zu erreichen, muss das Flugzeug über einen Fjord hinweg manövriert werden und dabei meisten heftigen Turbulenzen und starken Winden trotzen. Zudem müssen die Piloten die Eisberge stets im Blick behalten. Aus diesem Grund findet der Flugverkehr hier auch nur bei Tag statt. Dies wiederum freut die Fans des Flughafens, denn so haben sie beim Start und bei der Landung die volle Sicht.

Ein Wort zum Schluss

Die Liste mit gefährlichen Flughäfen könnte noch lange fortgesetzt werden. Zumal letztlich jeder Flughafen seine Eigenheiten hat. Und das subjektive Empfinden spielt ebenfalls eine Rolle. So wird der eine vielleicht etwas Angst haben, wenn er direkt neben dem Meer oder mitten im Stadtgebiet landet, während ein anderer völlig entspannt bleibt. Zur Beruhigung sei aber gesagt: Bloß weil ein Flughafen anspruchsvollere Manöver erfordert, heißt das nicht, dass dort ständig Unfälle passieren. Gefährlich heißt nur, dass die Piloten besonders konzentriert und aufmerksam sein müssen. Aber das sind sie beim Start und bei der Ladung ohnehin. Und keine Airline wird Piloten einsetzen, die nicht über das erforderliche Können und die nötige Erfahrung verfügen, um sicher am jeweiligen Ziel zu landen. Also, keine Panik!