Flugangst: Angst vor dem Start überwinden

Aktualisiert am 1. Februar 2023 von Selda Bekar

Flugangst: Angst vor dem Start überwindenGehören Sie zu den Menschen, die Angst vor dem Start des Flugzeugs haben. Dann gibt es jetzt eine gute Nachricht für Sie. Diese Angst lässt sich recht gut überwinden. Sie müssen nur ein paar Dinge wissen. Gehen Sie Schritt für Schritt vor und erhöhen Sie damit die Chance, in Zukunft angstfrei in einem startenden Flugzeug zu sitzen. Stellen Sie sich der Herausforderung, Sie werden es nicht bereuen.

Lassen Sie das Flugzeug sprechen!

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Flugangst Test

Für einen routinierten Fluggast sind Starts für gewöhnlich kein Problem. Sie kennen die Geräusche, wundern sich nicht über die Abläufe und fühlen sich sicher. Wenn Sie zu den Menschen gehören, die Angst beim Start haben, sind Sie sehr wahrscheinlich kein Vielflieger. Machen Sie sich bewusst, dass die Geräusche, die Sie hören, Zeichen dafür sind, dass alles in Ordnung ist. Viele Geräusche sind also wichtig und ein gutes Signal.

Diese Beobachtungen könnten Sie beunruhigen

Bevor das Flugzeug startet, werden Sie durch die Beschleunigung in den Sitz gedrückt. Das ist ungefährlich, kann sich aber bedrohlich anfühlen, weil Sie in diesem Moment spüren, mit welchen enormen Kräften Sie es zu tun haben. Ist die Startbahn nicht eben, spüren Sie außerdem ein Ruckeln. In dieser Zeit wird es durch die auf Hochtouren laufenden Triebwerke in der Kabine recht laut. Wenn das Flugzeug abhebt, richtet sich die Nase der Maschine steil nach oben. Auch das kann sich ungemütlich anfühlen, ist aber völlig normal. Für Sie ist außerdem wichtig zu wissen, dass all diese Vorgänge so angepasst sind, dass sie Sie möglichst wenig beunruhigen. Schon beim Bau des Flugzeuges wird berücksichtigt, dass Sie als Fluggast möglichst nichts von den vielen Vorgängen mitbekommen, auch wenn sie vollkommen harmlos sind.

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Die Angst hört schlagartig auf

Gehen Sie davon aus, dass sich die Angst langsam aufbaut. Wenn die Maschine zu rollen beginnt, wird sie besonders groß sein. Aber auch der Moment, wenn das Flugzeug abhebt, ist für Sie Stress. Sie glauben in diesem Moment möglicherweise, dass jetzt alles zu spät ist, während Sie vorher noch hätten aussteigen können. Das stimmt nicht. Nur wenn Sie völlig aus der Fassung geraten wären und damit ein Verhalten gezeigt hätten, das eine Gefährdung darstellt, hätte man Sie wieder aussteigen lassen. Seien Sie bitte ganz sicher, es hätte erhebliche Konsequenzen für Sie gehabt, denn Sie hätten die Abläufe vor dem Start durcheinandergewirbelt. Sie können ebenfalls sicher sein, dass Sie in einem solchen Moment sehr froh sein würden, Sie hätten die wenigen Minuten einfach ausgehalten. Sobald die Maschine ihre Reiseflughöhe erreicht hat, werden Sie sich besser fühlen. Was aber noch wichtiger ist, Sie werden sich fragen, warum Sie sich überhaupt so aufgeregt haben. Es ist doch alles in bester Ordnung!

Befreien Sie sich von Ihrem inneren Drehbuch

Das Flugzeug ist nicht gefährlich. Auch der Start ist nicht gefährlich. Ihre Angst, die ist gefährlich oder zumindest kann sie es werden, wenn es Ihnen nicht gelingt, sie zu überwinden. Und es gibt noch ein Problem. Ihre Fantasie. Die Bilder, die Sie vor Ihrem geistigen Auge haben, die Horrorszenarien, die Sie abspulen, sind so unrealistisch, dass jeder Drehbuchautor sie ablehnen würde. Sie müssen keine Drehbücher schreiben, die aus Ihrer Angst entstehen. Das ist erlernbar. Sehr gut sind dafür z.B. Seminare geeignet, in denen Sie lernen, die Angst gar nicht erst aufsteigen zu lassen.

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Das ist Ihr großer Vorteil

Angst ist eine enorme Belastung für die Psyche, vor allem dann, wenn sie spontan und ohne Vorahnung auftritt, z.B. weil es keinen konkreten Auslöser gibt. Das ist bei Ihnen nicht der Fall. Sie wissen, was genau Ihre Angst verursacht, Sie kennen den Anfang und Sie wissen, wann Ihre Angst endet. Deshalb können Sie sich helfen, wenn Sie sich darauf vorbereiten. Bedenken Sie noch einmal, dass es bei den meisten Ängsten nicht passiert, dass Sie zu einem festen Zeitpunkt enden. Ausnahmen gibt es dennoch. Ein Beispiel dafür ist der Besuch beim Zahnarzt. Auch dort ist die Angst im Normalfall beim Verlassen der Praxis wie weggeblasen und macht stattdessen einer großen Erleichterung mit befreienden Gefühlen Platz.

Wer sind Sie eigentlich?

Wie gut kennen Sie sich wirklich? Nehmen Sie sich Zeit für sich, damit Sie die Chance haben, in sich hineinzuhören. Unternehmen Sie öfter mal einen Spaziergang oder fangen Sie mit einem Ausdauersport an. Lenken Sie sich nicht mit Musik oder Gesprächen ab, sondern lassen Sie den Gedanken freien Lauf. Grübeln Sie! Denken Sie über sich, Ihre Erfolge, Ihr Scheitern und Ihre Wünsche nach. Denken Sie auch darüber nach, was Sie tun können, damit sich Ihre realistischen Wünsche erfüllen. Verfolgen Sie Ihre Ziele beharrlich und in so großen oder kleinen Schritten, dass Sie sie bewältigen können.

Von der Nervosität zur Angst

Wenn Sie das nächste Mal ins Flugzeug steigen, werden Sie wahrscheinlich nervös sein. Diese Nervosität hat womöglich gar nichts mit einer Angst vor dem Start zu tun, sondern mit der Erwartung Ihrer Angst. Sie können sich sicher leicht vorstellen, dass diese Anspannung die Wahrscheinlichkeit einer Angst erhöht. Sie sind alarmiert, das macht Sie empfänglicher für alle Eindrücke. Diese Eindrücke wiederum können Ihre Angst verstärken. Verhindern Sie diesen Teufelskreis und bereiten Sie sich vor. Ablenkung ist ein guter Weg gegen das Gedankenrasen. Hören Sie ein Hörbuch, lesen Sie etwas, was Sie wirklich interessiert. Falls Sie nicht allein reisen, sprechen Sie mit Ihrer Begleitung. Sollten Sie allein sein, sprechen Sie einfach mit freundlichen Worten Ihren Sitznachbarn an. Mit etwas Glück haben Sie dort jemanden, der sich über etwas Ablenkung ebenfalls freut.

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Deshalb sind neue Ziele wichtig

Sind Sie vielleicht doch in der Lage, sehr viel mehr zu erreichen? Haben Sie ein besonderes Ziel? Falls nicht, nehmen Sie sich eines vor. Beginnen Sie ein neues Hobby oder planen Sie eine Reise in ein Land, das Sie schon immer interessiert hat. Warum Sie das tun sollten? Weil Ziele Ihrem Leben einen zusätzlichen Sinn geben. Das ist wichtig für Ihren persönlichen Antrieb, Krisen zu meistern und auch Ängste zu überwinden. Sie bekommen ein positives Bild von sich und von Ihrem Leben, weil es etwas gibt, worauf Sie sich freuen. Klopfen Sie sich für erreichte Ziele auch ruhig selbst auf die Schulter.