Im Urlaub gegen die Flugangst: Kitesurfen

Aktualisiert am 1. Februar 2023 von Selda Bekar

Im Urlaub gegen die Flugangst: KitesurfenUngewöhnliche Herausforderungen lassen sich mitunter durch ungewöhnliche Maßnahmen bewältigen. Der Weg aus der Flugangst mit Kitesurfen ist eine solche Möglichkeit. Warum das funktionieren kann und was auf Sie zukommt, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Was ist eigentlich Kitesurfen?

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Flugangst Test

Kitesurfen ist ein Trendsport, der viele Elemente aus dem Wassersport mit Board verbindet. Kitesurfen ist sehr schnell, sehr spektakulär und inzwischen auch Wettkampfdisziplin. Der Sportler steht auf einem etwas kleineren Brett und wird von einem Lenkdrachen gezogen. Aufsteigen ist also möglich, und sogar erwünscht. Der Kiter kann so Sprünge, kleine Flüge, aber auch Kunststücke absolvieren.

Kann jeder Kitesurfen lernen?

Die einzige zwingend erforderliche Voraussetzung ist, dass Sie ein sicherer Schwimmer sind, denn Sie werden auf jeden Fall im Wasser landen. Je sportlicher Sie darüber hinaus sind, desto leichter wird es Ihnen fallen, denn natürlich müssen Sie ein Gefühl für das Kiten entwickeln. Viel Kraft brauchen Sie aber nicht, weshalb Kitesurfen auch für Jugendliche geeignet ist. Das Mindestgewicht sollte aber 45 kg betragen. Grund ist, dass der Kiter genug Gewicht haben muss, um nicht abzuheben, wenn er oder sie das nicht möchte. Zu schwer sollte der Kiter daher auch nicht sein. Als optimales Gewicht gilt 60 kg, bei über 90 kg wird es wieder schwieriger.

Ist Unterricht erforderlich, um das Kitesurfen zu erlernen?

Ja, das ist unbedingt erforderlich. Sicher würde es sportlichen Menschen gelingen, mit etwas Übung die ersten Sprünge auch allein zu erlernen, aber nur mit dem nötigen Hintergrundwissen lassen sich Unfälle vermeiden. Das gilt auch nicht nur für die eigene Person, sondern auch für die anderen Wassersportler oder Zuschauer. Der beste Ansprechpartner ist eine lizensierte Kiteschule, wie es sie auch an Urlaubsorten gibt. Der Vorteil ist dann auch, dass die Schule das geeignete Material zur Verfügung stellt. Es ist also deutlich billiger, sich an eine gute Schule zu wenden.

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Woran erkennt man eine gute Kiteschule?

Woran erkennt man eine gute KiteschuleFragen Sie, wie lange die Schule, für die Sie sich interessieren, schon besteht. Eine Schule, die sich schon seit Jahren hält, ist mit großer Wahrscheinlichkeit auch gut. Das bedeutet nicht zwingend, dass die neue Schule schlecht sein muss, aber für Ihren ersten Einstieg sind ältere Schulen sinnvoll, bis Sie die Qualität selbst beurteilen können. Ein weiterer Hinweis ist, dass der Unterricht mit umfassender Theorie beginnt. Das ist wichtig. Kitesurfen lässt sich nicht in wenigen Stunden erlernen. Wer damit wirbt, ist unseriös. Fragen Sie außerdem nach der Gruppengröße. Mehr als sechs Schüler sollten es pro Lehrer nicht sein. Dass sich zwei Kiteschüler aber einen Schirm teilen, ist durchaus üblich und auch sinnvoll, um sich gegenseitig zu helfen.

Das erste Abheben – wohin mit der Angst?

Beim Kitesurfen heben Sie ab. Sie selbst werden an einem Schirm hängend kurze Strecken fliegen. Sie können sicher sein, dass dabei fast allen Einsteigern erst einmal etwas mulmig ist. Ausgebildete Kitelehrer sind aber auch Pädagogen, die genau wissen, wie sie ihre Schüler motivieren müssen. Diskutieren Sie also nicht mit Ihrem Lehrer. Stellen Sie Fragen, wenn Sie etwas nicht verstanden haben, aber lassen Sie sich auf das Abenteuer ein. Je genauer Sie die Anweisungen befolgen, desto schneller und sicherer sind Sie ein Flugschüler.

Die ersten Schritte zum Abheben

Die ersten Schritte zum AbhebenAm Anfang lernen Sie, den Schirm zu beherrschen. Dann kommt das Board dazu. Erst wenn Sie allein auf dem Wasser fahren und vor allem lenken können, folgen kleine Sprünge. Dabei ist das Tempo entscheidend, denn hohe Sprünge sind nur aus hohem Tempo heraus möglich. Natürlich spielt auch das Timing eine Rolle, Konzentration ist also unbedingt erforderlich, und das hilft auch gegen die Unsicherheit. Kitelehrer berichten, dass es auch bei Höhenangst leichter gelingt, das Abheben zu lernen, wenn sich die Schüler nicht vorher damit belasten, was schiefgehen könnte.

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Die Angst vor den Gedanken

Der Grund, warum z.B. Jugendliche ohne Angst an das Kitesurfen gehen ist, dass sie gar nicht auf die Idee kommen, dass ihnen etwas passieren könnte. Entsprechend entspannter wagen sie sich an die Sprünge und sind daher auch schnell erfolgreich. Wer sich verkrampft, macht Fehler und stürzt auch leichter. Sie merken, beim Kitesurfen können Sie sehr gut lernen, Ihre Angst zu beherrschen, denn hier müssen Sie aktiv werden und in das Geschehen eingreifen.

Routine ist wichtig

Routine ist wichtig - Kitesurfen

Mit jeder Übungsstunde fällt es den Schülern leichter, abzuheben. Vom Sprung bis zum Flug ist es dann nicht mehr weit. Damit das gefahrlos möglich ist, gehen die Trainer mit ihren Schülern immer erst dann einen Schritt weiter, wenn die vorangegangenen Handgriffe und Bewegungsabläufe sitzen. Das Basiswissen lässt sich in 4-5 Tagen erlernen, eine gewisse Sportlichkeit allerdings vorausgesetzt.

Stürze sind nicht vermeidbar

Ja nach Höhe und vor allem Aufprallwinkel kann auch der Sturz auf das Wasser schmerzhaft sein. Beim Kiten gibt es jedoch Sicherheitsmechanismen, die vor jedem Kitesurfen überprüft werden und die dem Kitesurfer notfalls ermöglichen, einen größeren Abstand zum Segel herzustellen, ohne es ganz loszulassen. Da die meisten Stürze in der Anfangszeit beim Start passieren, ist die Geschwindigkeit eher gering und auch große Höhen wird der Einsteiger nicht erreichen, sodass der Spaßfaktor an erster Stelle steht. Ganz bestimmt packt auch Sie der Ehrgeiz, wenn Sie erst einmal realisiert haben, dass die Herausforderung zu bewältigen ist und dass Kitesurfen Spaß macht, auch wenn es dabei in die Luft geht.

Wie springen mit dem Kite?

Wie springen mit dem Kite?

Ein Sprung dauert bis 3 bis 10 Sekunden, jeweils abhängig vom Können, aber auch vom Wind. Die Höhe beträgt einige bis höchstens 10 Meter. Die Geschwindigkeit kann dabei sehr hoch sein. Sie beginnen natürlich langsam, denn Sie müssen nicht nur Abheben können, sondern auch landen, und zwar möglichst ohne jedes Mal ins Wasser zu fallen. Wenn Sie fallen, müssen Sie von vorn beginnen und verlieren viel Zeit, bis das Segel wieder im Zenit steht und Sie die das Aufstehen einleiten können.

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Können Kites auch fliegen?

Können Kites auch fliegenKiteflüge sind für Kitesurfer ein ganz besonderer Spaß und eine gute Gelegenheit, an der Höhenangst zu arbeiten. Die aktuelle Maximalflughöhe liegt übrigens knapp über 240 Meter, die der Profikiter Jesse Richmann in Oregon erreicht hat. Der Spitzensportler erreichte dabei eine Geschwindigkeit von nahezu 90 km/h. Natürlich war Richmann mit einem zweiten Sicherheitsschirm unterwegs, denn für diese Flughöhe sind Kites eigentlich nicht ausgelegt. Dennoch gehört das Fliegen für fortgeschrittene Kiter dazu.

Fazit zum Kitesurfen gegen Angst

Ist Kitesurfen gegen Flugangst nicht doch etwas weit hergeholt? Das kommt auf Sie an! Wenn Sie es schaffen, sich Ihren Ängsten zu stellen, haben Sie eine Chance, sie zu überwinden. Mit einem Kitelehrer steht Ihnen ein wichtiger Ansprechpartner zur Seite, der Sie Schritt für Schritt an die Herausforderung heranführt. Neue Herausforderungen zu meistern, selbst aktiv zu werden und Ängste zu überwinden, kann Ihnen auch in anderen Situationen helfen. Sie lernen, Grenzen zu überschreiten, die Sie sich selbst gesetzt haben. Kitesurfen ist nicht teuer, die Grundbegriffe lassen sich schnell erlernen und dieser actionreiche Sport hat etwas mit Höhe, mit Geschwindigkeit und mit Physik zu tun. Sie werden ganz sicher ins Wasser fallen, sich wieder auf das Board stellen und es nochmal versuchen, bis Sie Erfolg haben.