Aktualisiert am 1. Februar 2023 von Selda Bekar
Sie leiden unter Flugangst und brechen in Schweiß aus? Dann dürfen Sie sich über die gute Nachricht freuen, dass Ihre Schweißausbrüche schon bald der Vergangenheit angehören können. In diesem Beitrag erfahren Sie, was Sie tun können, damit Sie in Zukunft entspannt im Flugzeug sitzen.
Sichtbare Schweißflecken widersprechen dem Bedürfnis der Allgemeinheit nach Makellosigkeit. Mäßiges Schwitzen nach starker körperlicher Anstrengung wird noch toleriert, wenn die Menschen auf Distanz bleiben. Auf engem Raum oder womöglich als Reaktion auf Stress ist die Wahrnehmung jedoch eine ganz andere. Für den, der stark zu schwitzen beginnt, ist der Zustand daher eine echte Tortur. Wenn Sie sich darin wieder erkennen, wird Ihnen dieser Ratgeber helfen, Ihr Problem in den Griff zu bekommen.
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Flugangst Test
Hilft eine medikamentöse Behandlung?
Starkes Schwitzen kann medikamentös eingedämmt werden. Machen Sie sich aber bewusst, dass dieser Zustand bei Ihnen nur ein Symptom ist. Das Problem werden Sie mit Medikamenten nicht behandeln können. Wenn Ihr Arzt Ihnen also entsprechende Medizin verordnet hat, befassen Sie sich trotzdem mit Ihrem persönlichen Stress. Andernfalls besteht die Gefahr, dass sich Ihr Körper ein anderes Ventil sucht.
Was passiert mit Ihnen?
Auch wenn Sie das jetzt nicht tröstet: Schwitzen ist zunächst einmal eine gesunde Reaktion. Sie kann sogar Ihr Leben retten. Ihr übermäßiges Schwitzen ist hingegen eine Belastung. Klären Sie also, ob es gesundheitliche Gründe gibt. Informieren Sie Ihren Hausarzt, wenn:
- Ihr Schwitzen sich verstärkt hat
- Sie auch nachts schwitzen
- Das Schwitzen auf bestimmte Körperregionen begrenzt ist
- Das Schwitzen mit weiteren Symptomen einhergeht
Es kann körperliche Gründe geben, wie z.B. eine Erkrankung der Schilddrüse. Aber auch psychische Probleme können das Schwitzen verstärken.
Ist die Flugangst vielleicht gar nicht die Ursache?
Sie stehen unter starkem Stress, fliegen und plötzlich ist sie da, die Flugangst. Sie brechen in Schweiß aus, bekommen vielleicht noch weitere Probleme, wie Schwindel und Atemnot und versuchen, sich gegen diese Symptome zu wehren. Vermutlich fragen Sie sich, warum das jetzt auch noch mit Ihnen passiert. Tatsächlich ist es aber anders herum. Alles, was Ihnen in der Vergangenheit passiert ist, wird nun nach außen sichtbar. Was bedeutet das jetzt für Sie? Das bedeutet vor allem, dass Sie sich ein wenig auf die Suche nach der Ursache begeben müssen. Dabei hilft die folgende Checkliste.
Checkliste für die Suche nach der Ursache
Unterteilen Sie zunächst Ihre Lebensbereiche in Freizeit, Beruf und Familie. Nun haben sie drei Kategorien. Beginnen Sie mit Ihrer Freizeit.
Wie gesund ist Ihre Freizeit für Ihre Seele?
- Zeit
- Erholung
- Verständnis
- Wahrnehmung
Vielleicht haben Sie viel Zeit, vielleicht nur sehr wenig. In jedem Fall brauchen Sie Zeit nur für sich. Auch wenn es nur eine Stunde in der Woche ist. Fragen Sie sich, wie Sie diese Freizeit erleben. Was erwarten Sie, was bekommen Sie? Was tun Sie dafür, damit diese Zeit ausschließlich Ihrem Wohlgefühl dient? Wird die Freizeit von den Menschen in Ihrem direkten Umfeld akzeptiert oder müssen Sie sich erklären oder rechtfertigen? Bleiben Sie aber kritisch mit sich selbst. Sie können für sich nicht mehr fordern, als Sie den Menschen in Ihrem Umfeld zugestehen. Und Sie können für sich nicht mehr in Anspruch nehmen, als Ihre Angehörigen für sich haben. Vielleicht erkennn Sie, dasss Sie mehr wollen, als Sie haben können. Das Ergebnis kann aber auch zum Vorschein bringen, dass Sie unterdrückt werden, sei es durch Angehörige oder durch die Lebensumstände. Nun ist Ihre Aufgabe, zwischen den Dingen zu unterscheiden, die Sie in Ihrer Freizeit wollen und denen, die Sie brauchen. Treffen Sie eine Entscheidung, wenn etwas geändert werden muss.
Zu Ihrer Familie
- Herausforderungen
- Auswege oder keine Auswege
- Chancen
Eines voran: Es ist vollkommen normal, dass in einer Familie nicht immer alles in Ordnung ist. Der Alltag fordert seinen Tribut und Herausforderungen wollen gemeistert werden. Es gibt aber Lebensphasen, die einen Menschen an seine Grenzen bringen, Zweifel auslösen oder sogar den Lebensmut nehmen. An den absoluten Tiefpunkten sind solche Phasen, die auch über einen längeren Zeitraum andauern können, eine hohe Belastung. Manche Probleme können Sie lösen, manche müssen Sie einfach aushalten. Fragen Sie sich, was Ihnen genau gerade zu schaffen macht. Fragen Sie sich auch, wie bedrohlich Sie die Situation empfinden und ob sie wirklich so „gefährlich“ ist. Ist es vielleicht möglich, dass Sie die Phase zwar bewältigen können, Sie es aber eigentlich nicht wollen und sich nichts mehr wünschen, als dass es aufhört? Erleichtern Sie Ihr Leben und greifen Sie das Problem an, damit Sie alles andere wieder als angenehm wahrnehmen können.
Wie sieht es im Beruf aus?
- Achtung
- Erwartungen
- Bewältigungen
In Ihrem Beruf meistern Sie die Herausforderungen, die Ihnen täglich gestellt werden, im Rahmen Ihrer Möglichkeiten. Vielleicht wachsen Sie auch täglich über sich hinaus. Möglicherweise bringt man Ihnen nicht die Achtung für Ihre Arbeit entgegen, die Sie sich wünschen und die Sie erwarten. Auch hier finden Sie einen Stressauslöser, der bei Ihnen auf lange Sicht zu körperlichen Folgen führen kann. Dazu können auch Schweißausbrüche gehören.
Fassen Sie die Ergebnisse zusammen
Nun wissen Sie, in welchen Lebensbereichen Sie unter besonderem Stress stehen. Sie haben aber sicher auch erkannt, dass es Situationen und Umstände gibt, die Ihnen gut tun und ein wichtiger und stabilisierender Bereich Ihres Lebens sind. Räumen Sie diesen Bereichen mehr Gewicht ein. Nehmen Sie sie bewusst wahr, gönnen Sie sich Vorfreude und schwelgen Sie in schönen Erinnerungen. Das hilft Ihnen, unangenehme Dinge weniger schwarz zu sehen. Im nächsten Schritt befassen Sie sich mit den Schweißausbrüchen.
In drei Schritten zum Ziel
Im ersten Schritt trainieren Sie Ihren Umgang mit Stress. Auch wenn Ihnen nicht der Schweiß ausbricht, bemühen Sie sich um mehr Gelassenheit. Prüfen Sie nach der Bewältigung Ihre psychische Verfassung. Überlegen Sie sich Mechanismen oder Verhaltensweisen, mit denen Sie hohe Anforderungen leichter bewältigen können. Atemtechniken und mentales Training sind dafür besonders gut geeignet.
Im zweiten Schritt erhöhen Sie Ihre körperliche Belastbarkeit. Ihr Blutdruck wird stabiler, wenn Sie Sport treiben. Damit verbessern Sie Ihre Chancen, auch bei Flugangst gar nicht erst die Fassung zu verlieren und in Schweiß auszubrechen.
Im letzten Schritt stellen Sie sich neuen Herausforderungen. Nehmen Sie sich einen Angstgegner vor. Das kann das Gespräch über eine Gehaltserhöhung mit dem Chef sein, ein Bungeesprung oder ein anderes Vorhaben, das Sie wirklich beunruhigt. Nutzen Sie Ihr Wissen und die erlernten Fähigkeiten, um die Aufgabe zu bewältigen.
Ihre Nothelfer
Wenn Sie Ihren nächsten Flug vorbereiten, greifen Sie zu Hilfsmitteln. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Ihnen zumindest sehr warm wird. Bitten Sie die Flugbegleiter um ein paar Eiswürfel in einer kleinen Plastiktüte. Krempeln Sie Ihre Ärmel hoch und fahren Sie mit den Eiswürfeln darüber. Leben Sie das Eis nicht auf die Herzgegend! Nehmen Sie sich außerdem ein Tuch mit, auf das Sie vorher ätherische Öle getropft haben. Wählen Sie ein Öl, das eine beruhigende Wirkung auf Sie hat und bewahren Sie das Tuch in einer verschlossenen Tüte auf. So bleibt der Duft erhalten.