Therapie gegen Flugangst: Die effektivsten Behandlungen

Aktualisiert am 1. Februar 2023 von Selda Bekar

Infos zu Therapie gegen Flugangst
Eine Therapie gegen Flugangst kann dabei helfen, die Angst vor dem Fliegen in den Griff zu bekommen.

Allein die Gedanken daran, in ein Flugzeug einzusteigen, lösen bei Menschen mit Flugangst schon echte Angstzustände aus. Dabei kann die Aviophobie zu einer großen Belastung werden. Das gilt vor allem dann, wenn der Betroffene regelmäßig fliegen muss, zum Beispiel aus beruflichen Gründen. Doch in vielen Fällen lässt sich die Angst vorm Fliegen wirksam bekämpfen und mit einer Therapie gegen Flugangst dauerhaft überwinden. Die wichtigsten Informationen dazu haben wir in diesem Beitrag zusammengestellt.

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Flugangst Test

Für jemanden, der unter Flugangst leidet, ist entspanntes Fliegen kaum vorstellbar. Dabei geht es nicht darum, dass der Betroffene einfach nur nicht gerne fliegt oder andere Verkehrsmittel bevorzugt. Vielmehr löst der Gedanke ans Fliegen bei ihm eine Angst aus, die sich in körperlichen Symptomen zeigen und in echte Panik steigern kann.

Doch die Flugangst muss kein Dauerzustand bleiben. Denn es gibt Möglichkeiten, wie Sie Ihre Flugangst bekämpfen und überwinden können. Das fängt mit einfachen Atem- und Entspannungstechniken an und geht bis hin zu einer umfangreichen Therapie gegen Flugangst.

Welcher Weg der Richtige für Sie ist, müssen Sie selbst herausfinden. Wichtig ist am Ende aber, dass Sie sich Ihrer Angst überhaupt stellen.

Was genau ist Flugangst?

Flugangst zählt zu den sogenannten spezifischen Phobien. So bezeichnen Fachleute eine Angst vor bestimmten Objekten oder Situationen. Die Angst vor Spinnen zum Beispiel ist genauso eine spezifische Phobie wie die Angst vorm Fliegen.

Weiche Knie oder ein flaues Gefühl in der Magengegend haben viele Leute, wenn sie in ein Flugzeug einsteigen. Und auch wenn der Flieger eines der sichersten Verkehrsmittel überhaupt ist, bleibt oft ein bisschen Angst vor einem Absturz. Vor allem wenn es in jüngerer Vergangenheit ein Flugzeugunglück gab, fühlen sich viele Passagiere unsicher.

Doch Flugangst geht ein ganzes Stück weiter. Sie äußert sich nicht nur in mulmigen Gefühlen. Stattdessen entwickeln Betroffene eine so stark ausgeprägte Angst, dass sie einen Flug gar nicht oder nur mit größter Mühe ertragen. Bereits über eine Flugreise nachzudenken, kann schon Anspannung, Schweißausbrüche und Herzrasen auslösen.

Eine Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach hat ergeben, dass knapp 20 Prozent der Deutschen unter Flugangst leiden. Dabei sind Frauen fast doppelt so häufig betroffen wie Männer. Allerdings fürchten nicht alle Betroffenen unbedingt, dass das Flugzeug abstürzt. Vielmehr kann die Angst vor dem Fliegen auf unterschiedliche Dinge zurückgehen:

  • Einige Betroffene kämpfen mit Höhen- oder Platzangst.
  • Anderen Betroffenen macht die komplexe Technik eines Flugzeugs Angst.
  • Manche können die ungewohnten Geräusche und Bewegungen des Flugzeugs nicht richtig einordnen und entwickelt dadurch Ängste.
  • Teilweise verursacht das Wissen, die Kontrolle abzugeben und auf den Piloten vertrauen zu müssen, Angst. An dieser Stelle wird auch vom Beifahrersyndrom gesprochen.
  • Ursache können auch schlechte Erfahrungen sein. Hat ein Betroffener zum Beispiel schon einmal starke Turbulenzen oder ein erneutes Durchstarten beim Landeanflug erlebt, entwickelt sich die Flugangst aus der Befürchtung heraus, dass beim nächsten Flug wieder etwas Unangenehmes passiert.

Oft bleibt die Flugangst zudem nicht alleine. Stattdessen wird sie von weiteren Ängsten oder auch psychischen Erkrankungen wie beispielsweise Depressionen begleitet.

Wie äußert sich Flugangst?

Jemand, der mit Flugangst zu kämpfen hat, reagiert mit bestimmten Denkmustern, Verhaltensweisen und körperlichen Symptomen auf ein Flugzeug. Dabei wird die Angst recht schnell größer und ebbt eher langsam ab. Eine stark ausgeprägte Angst kann sich bis zu einer Panikattacke steigern.

Die körperlichen Symptome

Vor allem die körperlichen Symptome machen die Flugangst für Betroffene so unangenehm. Das Herz beginnt zu rasen und die Muskeln spannen sich an. Es kommt zu einem Zittern, zu Schweißausbrüchen und zu Weinkrämpfen.

Die Atmung wird zunehmend flacher und schneller. Weil dadurch viel Kohlendioxid ausgestoßen wird, können Schwindel und das Gefühl, zu ersticken, auftreten. Auch Magenschmerzen, Durchfall, Übelkeit und Kopfweh sind typische Symptome.

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Je näher der Flug rückt, desto intensiver werden die körperlichen Erscheinungen. Durch die Anspannung nimmt der Betroffene die Reaktionen seines Körpers noch stärker wahr und wertet sie fälschlicherweise als Lebensgefahr. Dadurch rutscht er nur noch tiefer in die Angst hinein.

Erschwerend kommt oft eine Art Schamgefühl dazu. Schließlich spielen sich die Angst-Gedanken nicht nur im Kopf ab. Wenn der Betroffene nass geschwitzt nach Luft schnappt, können das auch andere Leute sehen. So wird die Situation zusätzlich unangenehm.

Typische Denk- und Verhaltensmuster

Der Teufelskreis, in den jemand mit Flugangst gerät, wird durch negative Gedanken ausgelöst. Denn der Betroffene stellt sich schon vor dem Betreten des Flugszeugs vor, was alles passieren kann. Diese Horrorszenarien lassen den Puls steigen und die Atmung flacher werden. Der Betroffene bemerkt die Reaktionen seines Körpers und vermutet dahinter eine gefährliche Bedrohung. Das verstärkt seine Angst.

Denkt der Betroffene dann an ein Flugzeugunglück, das sich kürzlich ereignet hat, fühlt er sich in seiner Angst bestätigt. Er sieht nicht, dass solche Unfälle Ausnahmen sind und die meisten Flüge ohne Probleme verlaufen. Stattdessen richtet er seine Aufmerksamkeit nur auf die negativen Vorfälle. Experten nennen das eine selektive Wahrnehmung.

Um der Flugangst aus dem Weg zu gehen, vermeiden viele Betroffene das Fliegen möglichst. Doch dadurch kann sich die Angst noch verstärken. Denn die Erfahrung, dass im Flugzeug und während des Fluges nicht Schlimmes geschehen ist, bleibt aus. Tatsächlich ist vielen Betroffenen bewusst, dass sie sich selbst in übertriebene Ängste hineinsteigern. Nur geht eine Phobie davon eben nicht weg.

Was sind die Ursachen für die Angst vor dem Fliegen?

Sowohl der Körper als auch die Psyche reagieren mit Angst auf eine Gefahr. Es kommt zur Ausschüttung von Stresshormonen und der Kampf- oder Fluchtinstinkt wird aktiviert. Diese Reaktion ist ganz normal und bei einer echten Gefahr sogar überlebenswichtig. Denn die Angst verhindert, dass sich der Mensch in Situationen begibt, die für ihn lebensgefährlich sind.

Eine Problematik entsteht aber dann, wenn die Angst übermäßig stark ist und sich auch bemerkt macht, wenn gar keine Bedrohung vorhanden ist. Genau das ist bei einer Phobie wie eben der Flugangst der Fall. Dabei gibt es verschiedene Ursachen und Faktoren, die zur Entwicklung einer Aviophobie führen können.

Abgeschautes Verhalten

Oft hat die Flugangst ihre Wurzeln in einem Erlebnis als Kind oder Jugendlicher. Bemerkt ein Kind, dass seine Mutter oder sein Vater Angst vorm Fliegen hat, kann es ebenfalls eine Flugangst entwickeln.

Das gilt unabhängig davon, ob die Erwachsenen die Angst ansprechen. Denn ein Kind nimmt die Anspannung und Nervosität auch ohne Worte wahr. Es spürt, dass etwas nicht in Ordnung ist. Schaut sich das Kind das Verhalten ab und überträgt es auf sich, kann es eine Flugangst aufbauen, selbst wenn es noch nie geflogen ist.

Negative Konditionierung

Eine Phobie wie die Flugangst kann auf ein traumatisches Erlebnis zurückgehen. Eine Notlandung beispielsweise kann große Angst auslösen. Der Betroffene verknüpft die negativen Empfindungen während der Notlandung daraufhin mit Flügen im Allgemeinen.

Er speichert alle Geräusche, Gerüche, Bewegungen und sonstigen Wahrnehmungen in seinem Gehirn ab und verbindet sie mit der Situation, die die Angst ausgelöst hat. Ist der Betroffene dann mit einem Flugzeug konfrontiert, kommt seine Angst wieder hoch. Das Flugzeug ist nicht mehr neutral, sondern mit negativen Dingen verknüpft. Fachleute nennen das eine negative Konditionierung.

Doch ein Trauma kann genauso durch ein Erlebnis ausgelöst werden, das gar nicht lebensbedrohlich war. Entscheidend ist, wie der Betroffene das Geschehen für sich einordnet und bewertet. Turbulenzen während des Fluges beispielsweise kann eine Person einfach nur zur Kenntnis nehmen. Im Unterschied dazu kann eine andere Person, die zu Angst neigt, die gleiche Situation als sehr gefährlich empfinden.

Fachleute vermuten, dass Informationen über die Gefahren bei Flugreisen ebenfalls Phobien begünstigen können. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um echte, reale Nachrichten oder um ausgedachte Szenen in Filmen handelt.

Die Angst kann sich dann sogar erst nach einem Flug entwickeln. Durch ein Gewitter zu fliegen etwa, empfinden viele Passagiere zwar nicht als bedrohlich, aber doch als unangenehm. Läuft dann jedoch ein Film, in dem ein Flugzeug wegen eines Gewitters vom Himmel fällt, kann das im Nachhinein zu Flugangst führen.

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Genetische und biologische Faktoren

Wie anfällig jemand für Ängste und Phobien ist, ist bei jedem anders. Die Forschung geht davon aus, dass die Anfälligkeit von biologischen Faktoren beeinflusst wird. Studien mit Familien und Zwillingen lassen den Rückschluss zu, dass die Veranlagung zu Phobien zum Teil genetisch vererbt wird.

Auch ein Ungleichgewicht von Botenstoffen im Gehirn könnte psychische Erkrankungen begünstigen. Die Botenstoffe Serotonin, Noradrenalin und Dopamin spielen vermutlich eine Rolle, wenn Erlebnisse negativ ausgelegt werden. Deshalb können sich Medikamente, die Einfluss auf die Übertragung dieser Botenstoffe haben, auch auf das Ausmaß der Angst auswirken.

Und nicht zuletzt legen die Erziehung und das persönliche Umfeld den Grundstein dafür, wie ängstlich jemand ist.

Wie stellt ein Arzt fest, ob ich unter Flugangst leide?

Bemerken Sie bei sich selbst oder einem Familienmitglied große Flugängste, sollten Sie sich zunächst an Ihren Hausarzt wenden. Er wird sich nach Ihren Gedanken, Gefühlen und körperlichen Reaktionen bei Flugreisen erkundigen. Um eine körperliche Erkrankung auszuschließen, wird der Arzt unter anderem eine Blutuntersuchung durchführen, ein EKG schreiben und Ihre Schilddrüsenwerte überprüfen.

Ist körperlich alles in Ordnung und vermutet der Hausarzt eine Phobie, wird er Sie zu einem Psychotherapeuten oder Psychiater überweisen. Dieser kann dann anhand des Leitfadens für psychische Störungen die Diagnose stellen. Dabei kennzeichnet sich eine spezifische Phobie – hier die Flugangst – durch folgende Kriterien:

  • Sie leiden deutlich und anhaltend unter einer Angst, die unbegründet und übertrieben ist. Ausgelöst wird die Angst durch die Erwartung oder das Dasein von einem Objekt (Flugzeug) oder einer Situation (Flug).
  • Sind Sie mit einem Flugzeug konfrontiert, reagieren Sie fast immer sofort mit Angst oder Panik.
  • Ihnen ist bewusst, dass Ihre Angst übertrieben ist und es dafür objektiv keinen wirklichen Grund gibt.
  • Sie versuchen, dem Fliegen aus dem Weg zu gehen oder ertragen Flugreisen nur unter Qualen.
  • Die Flugangst und ihre Symptome schränken Sie ein oder führen zu Leid.
  • Die Phobie besteht seit mindestens sechs Monaten.

Wie kann eine Therapie gegen Flugangst aussehen?

Es gibt verschiedene Verfahren und Behandlungen, die Ihnen dabei helfen können, Ihre Flugangst zu überwinden. Sehr gute Erfolge erzielt eine kognitive Verhaltenstherapie. Deshalb empfehlen Fachleute auch diese Therapie gegen Flugangst.

Die Behandlung ist ambulant möglich. Wie viele Sitzungen notwendig sind, hängt davon ab, wie ausgeprägt Ihre Flugangst ist. Die wesentlichen Elemente bei einer Therapie gegen Flugangst sind die Konfrontation, das Umstrukturieren der Gedanken und Techniken zur Entspannung.

Die Konfrontation

Wenn Sie unter Flugangst leiden, versuchen Sie wahrscheinlich, Flugreisen zu vermeiden. Doch gerade die Auseinandersetzung mit dem Fliegen ist notwendig, damit Sie Ihre Angst langfristig überwinden können. Dabei kennt die Therapie verschiedene Formen der Konfrontation.

Eine Möglichkeit ist die gestufte Konfrontation. Hier nähern Sie sich der gefürchteten Situation Schritt für Schritt an. Zunächst geht es darum, dass Sie sich gedanklich in die Flugsituation hineinversetzen. Sie spielen einen Flug in Gedanken durch und können sich so an die Vorstellung gewöhnen. Im Laufe der Zeit macht Ihnen der Gedanke an einen Flug immer weniger Angst.

Gleichzeitig steigert der Therapeut die Herausforderungen zunehmend, bis Sie sich schließlich mit echten, realen Flugzeugen beschäftigen. Der Nachteil an einer gestuften Konfrontation ist aber, dass die Therapie lange dauern kann.

Eine andere Form der Therapie gegen Flugangst ist die massierte Konfrontation. Dabei müssen Sie sich sofort Ihrer Angst stellen. Der Therapeut wirft Sie ins kalte Wasser und zwingt Sie, zu fliegen.

Das mag brutal erscheinen, ist aber sehr effektiv. Denn Sie machen die Erfahrung, dass Sie die gefürchtete Situation unbeschadet überstehen. Außerdem erleben Sie, dass Symptome wie Herzrasen oder Atemnot keine Lebensgefahr darstellen. Je länger der Flug andauert, desto mehr lassen Sie Symptome nach, bis sie irgendwann ganz weg sind.

Anfangs steht Ihnen der Therapeut zur Seite. Am Ende der Therapie sollten Sie gelernt haben, die Angst zu kontrollieren und die Situation alleine zu meistern.

Das Umstrukturieren der Gedanken

Denkmuster haben einen großen Anteil beim Entstehen und Überwinden von Ängsten. Negative Gedanken können dazu führen, dass Angst aufkommt und sich immer weiter hochschaukelt. Deshalb verfolgt eine Therapie gegen Flugangst das Ziel, solche Gedanken aufzuspüren und zu ändern.

Der Therapeut hilft Ihnen dabei, übertriebene oder unrealistische Überlegungen zu hinterfragen. Viele Betroffene fürchten zum Beispiel einen Flugzeugabsturz. In der Therapie geht der Therapeut dieser Befürchtung mit Ihnen auf den Grund. Wie wahrscheinlich ist es, dass ein Flugzeug abstürzt? Wie real ist die Gefahr? Inwiefern können Sie sich sicher sein, dass der Flieger abstürzen wird?

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Solche Fragen bauen die Horrorszenarien in Ihrem Kopf ab. Gleichzeitig lernen Sie, falsche Annahmen gegen realistische Überlegungen auszutauschen.

Für den Fall, dass Sie die Flugangst doch übermannt, zeigt Ihnen der Therapeut, wie Sie negative Gedanken stoppen können. Er unterstützt Sie dabei, die Angst gezielt zu unterbrechen, indem Sie die Angst-Gedanken blockieren und durch positive Bilder ersetzen.

Entspannungstechniken

Ein weiterer Baustein von einer Therapie gegen Flugangst sind Atem- und Entspannungstechniken. Diese können Sie sich auch selbst aneignen und regelmäßig üben.

Eine bewusste und kontrollierte Atmung entspannt und wirkt der Angst entgegen. Durch langsames und tiefes Atmen können Sie außerdem körperliche Symptome abfangen, weil Sie nicht zu viel Kohlendioxid ausstoßen.

Ein probates Mittel ist zum Beispiel die Bauchatmung: Legen Sie eine Hand etwa zwei Zentimeter unter dem Bauchnabel flach auf Ihren Bauch. Atmen Sie dann langsam und tief durch die Nase ein. Stellen Sie sich dabei vor, wie die Luft von der Nase in die Brust und anschließend durch den Bauch bis zu Ihrer Hand fließt.

Danach atmen Sie aus und spüren, wie die Luft aus dem Bauch durch den Körper bis zu Ihrem Mund strömt. Nun legen Sie eine Atempause ein. Nach fünf bis zehn Sekunden lassen Sie erneut frische Luft durch Ihren Körper fließen. Sie werden schnell merken, wie gut sich die Anspannung löst.

Eine andere bewährte Entspannungstechnik ist die Progressive Relaxtion. Sie basiert darauf, dass das gezielte An- und Entspannen der Muskeln zu einer körperlichen Entspannung führt, die sich auch auf den Geist überträgt. Bei der Technik spannen Sie nacheinander verschiedene Muskelgruppen an, halten die Spannung kurz und lösen Sie anschließend wieder. Die Übung können Sie in jeder Position und somit auch im Flugzeug anwenden.

Das Autogene Training kann ebenfalls sehr hilfreich sein. Das Erlernen der Technik ist zwar etwas aufwendiger. Aber dafür können Sie in den verschiedensten Situationen auf die Entspannungstechnik zurückgreifen.

Medikamente

Bei einer Therapie gegen Flugangst können Medikamente eingesetzt werden. Vor allem Benzodiazepine zeigen eine schnelle Wirkung. Allerdings gehören sie zu den Beruhigungsmitteln und haben ein hohes Suchtpotenzial.

Hinzu kommt, dass Medikamente, egal ob chemisch oder auf pflanzlicher Basis, die Flugangst nur unterdrücken. Sie wirken nicht gegen die Ursachen, sondern nur gegen die akuten Symptome. Deshalb können sie die Flugangst langfristig noch verstärken.

Denn der Betroffene verlässt sich auf die Wirkung. Lässt diese nach, bleibt sie aus oder hat der Betroffene mal keine Medikamente zur Hand, steigert er sich nur noch mehr in die Angstsituation hinein. Deshalb sollten Medikamente mit Bedacht und nur in enger Absprache mit dem Arzt angewendet werden.

Seminare gegen Flugangst

Als Ergänzung oder Alternative zu einer Therapie gegen Flugangst können Seminare eine gute Lösung sein. Neben Fluggesellschaften gibt es verschiedene Anbieter, die solche Kurse durchführen. Bei den Seminaren gegen Flugangst geht es vorrangig darum, den Teilnehmern Wissen über Flugzeuge und das Fliegen zu vermitteln. Dadurch können Sie Ihren Ängsten rationale Fakten gegenüberstellen.

Außerdem lernen Sie auch in den Seminaren verschiedene Entspannungstechniken kennen. Und Sie bekommen Tipps zum Umgang mit Ihrer Flugangst und rund um Flugreisen.

Wie stehen die Chancen, die Flugangst zu überwinden?

Viele Betroffene machen keine Therapie gegen Flugangst. Das liegt schlichtweg daran, dass es im Alltag oft möglich ist, das Fliegen zu umgehen. Wenn Reisen anstehen, greifen Betroffene eben auf andere Verkehrsmittel zurück.

Doch ohne eine Behandlung bleibt die Flugangst bestehen und kann sich zudem immer weiter verstärken. Spätestens wenn dann die Situation entsteht, dass kein Weg an einem Flug vorbeiführt, eskaliert die Angst.

Sich in Behandlung zu begeben, zahlt sich aus. Denn mit einer Therapie lässt sich die Flugangst sehr gut in den Griff kriegen. Vielleicht werden Sie kein Fan vom Fliegen werden. Aber Sie werden in der Lage sein, Ihre Angst zu kontrollieren und die Aviophobie zu überwinden. Doch dazu müssen Sie sich Ihrer Angst stellen.