Umfrage liefert interessante 12 Fakten zur Flugangst

Aktualisiert am 1. Februar 2023 von Selda Bekar

Eine von uns durchgeführte Umfrage liefert zahlreiche neue Daten über Menschen mit Flugangst. Ein halbes Jahr lang konnten Leser auf der der Seite einmalig die 15 gestellten Fragen beantworten. Dabei standen ihnen teilweise auch mehrere Antwortmöglichkeiten zur Auswahl.

Die Teilnehmer der Umfrage

Insgesamt beantworteten 1017 Teilnehmer die Fragen. Die Zahl der Besucher und damit auch der Leser der Fragen war jedoch mehr als fünfmal höher. Von den Befragten waren 45,85% weiblich, 54,15 % männlich. Auch das Alter der Teilnehmer wurde erfragt. 27,5 % gaben ihr Alter mit 18 bis 24 Jahren an. Die höchste Beteiligung mit 33.50 %, war die Altersklasse von 25 und 34 Jahren. Die Zahl der 45 bis 54-Jährigen war mit 15.50 % etwas niedriger. In der Altersklasse der 55-bis 64-Jährigen lag die Teilnehmerzahl bei 5,50 % und ist damit genauso hoch, wie bei den über 65-Jährigen. Die Teilnehmer stammen aus insgesamt 10 Ländern. Auf die Frage nach der Herkunft erklärten 76,44 %, dass sie in Deutschland leben, 5,25 % stammen aus Österreich und 4,59 % aus der Schweiz. Aus den USA nahmen 1,33 % teil und aus Thailand 1,30 %. 0,9 % der Befragten stammen aus Spanien, 0,88 % aus Großbritannien und 0,61 % aus der Türkei. Aus Frankreich stammen 0,56 % der Befragten und aus Australien 0,45 %.

Analyse:

Alle Teilnehmer der Umfrage leiden unter Flugangst. Die knappe Mehrheit ist männlich. Ab einem Alter von 34 Jahren nimmt die Teilnehmerzahl deutlich ab. Das kann bedeuten, dass Flugangst ein Phänomen bei jüngeren Menschen ist. Es ist aber auch zu berücksichtigen, dass das Internet und Ratgeberseiten tendenziell eher von jungen Menschen genutzt werden.

Menschen mit Flugangst und ihr soziales Umfeld

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Mit 58% erklärte mehr als die Hälfte der Befragten, dass sie im häuslichen Umfeld über ihre Flugangst sprechen. 42% sprechen mit niemandem über ihre Angst.

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Darauf antworteten 36%, dass sie befürchteten, dass ihre Angst dadurch noch größer wird. 31 % erklärten, dass sie niemanden belasten wollen und 22 % gaben an, dass sie in naher Zukunft über ihre Flugangst sprechen wollen. 11 % gaben an, dass ihnen der Mut fehlen würde, über ihre Flugangst zu reden. Mit Unterfragen konnten die Befragten ankreuzen, warum sie nicht über ihre Angst sprechen wollen.

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In den Antworten zeigte sich, dass 55 % der Männer und Frauen mit Flugangst befürchten, dass Freunde und Verwandte sich für die Flugangst des Betroffenen schämen. 45 % glauben das nicht.

Analyse: Die knappe Mehrheit bespricht die Flugangst mit dem sozialen Umfeld. Unter denen, die das nicht tun, ist das Schamgefühl der Hauptgrund. Etwa ein Drittel hat vor, sich zu offenbaren.

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Darauf stimmten 39 % mit „sehr stark“ ab. 25 % erklärten, dass die Flugangst ihr Privatleben „stark“ beeinflusst. Eine mittlere Beeinträchtigung sehen 18 % und nur 14 % erklärten, dass es keine negativen Einflüsse gibt.

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Darüber hinaus gaben 35 % an, dass ihr komplettes soziales Umfeld über die Flugangst informiert ist, 35% haben nur engste Freunde und Verwandte unterrichtet und 30 % haben mit niemandem darüber gesprochen.

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51 % antworteten mit ja und entsprechend 49 % mit nein.

Analyse: Die deutliche Mehrheit fühlt sich von der Flugangst im Privatleben stark beeinträchtigt.


Die Symptome der Flugangst – körperliche und psychische Auswirkungen

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38 % der Befragten erklärten, unter Herzklopfen zu leiden. Von verstärktem Stuhldrang berichteten 13 %, während weitere 13 % erklärten, unter Übelkeit und Erbrechen zu leiden. Gleich viele Menschen mit Flugangst leiden unter der Angst, die Beherrschung zu verlieren und auch das Schwitzen ist für 9 % der Teilnehmer der Umfrage ein Symptom der Flugangst. 8 % berichten über Schnappatmung und 5 % leiden unter Frösteln. Das Zittern ist nur noch für 3 % ein echtes Problem. 2 % erklären, dass sich extrem verspannt fühlen.


Flugangst, ihre Entstehung und mögliche Therapien

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Auf die Frage, seit wann die Flugangst besteht, antworteten 46 %, dass diese Probleme erst seit kurzer Zeit bestehen. 23 % gaben an, dass sie seit ihrer Jugend unter Flugangst leiden und 20 % kämpfen laut eigenen Aussagen seit ihrem ersten Flug mit der Flugangst. Besonderes Augenmerk ist auf die verbleibenden 11 % zu werfen, denn diese Männer und Frauen leiden seit dem 11.09.2001 unter Flugangst. Für sie war somit der 911-Terroranschlag Auslöser der Flugangst.

Analyse: Die Mehrheit der Befragten leidet erst seit kurzer Zeit unter der Flugangst. Nur wenige benennen den Absturz der Germanwings-Maschine aus Ursache.

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Von allen Teilnehmern bejahten 77 % diese Frage. Die restlichen 23 % wollen keine Hilfe.

Analyse: Eine deutliche Mehrheit wünscht sich Hilfe bei der Bewältigung der Flugangst.

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Die nächste Frage zielte auf das Vertrauen in den Piloten ab. 45 % der Befragten erklärten, dass sie großes Vertrauen haben, 23 % bewerteten ihr Vertrauen als groß, 22 % als mittelmäßig und 10 % haben kein Vertrauen in den Piloten.

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Auch das Verstrauen in die Flugzeugtechnik wurde abgefragt. Hier antworteten 26 %, dass sie der Technik mittelmäßig vertrauen, 25 % haben großes Vertrauen, 23 % bezeichneten ihr Vertrauen als sehr stark. 16 % haben überhaupt ein Vertrauen in die Flugzeugtechnik und 10 % erklärten, der Technik zur geringes Vertrauen entgegen zu bringen.

Faktoren, die die Flugangst verstärken könnten

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65 % der Befragten gabeen an, dass das auf sie zutrifft. 35 % erklärten hingegen, dass sie sich davon nicht beeinflusst sehen.

Analyse: Die Antworten zeigen, dass sich bei der Mehrheit der Teilnehmer der Umfrage die Flugangst verstärkt, wenn über stattgefundene Abstürze berichtet wird.

Was beschäftigt die Menschen mit Flugangst – was möchten sie sagen?

Im Anschluss an die Fragen konnten die Teilnehmer sich mit eigenen Worten äußern. Auch hier gab es eine sehr rege Teilnahme. Aus den persönlichen Berichten wurde deutlich, unter welcher großen Belastung die Menschen mit Flugangst stehen. Viele gaben an, dass ihnen absolut bewusst sei, dass Fliegen eine sichere Art zu reisen ist. Vorrangig äußerten sich die Teilnehmer, dass sie Angst davor haben, ausgeliefert zu sein. Diese Angst zeigt sich mehrheitlich beim Start. Die Teilnehmer der Umfrage berichten von starken körperlichen Symptomen. Dazu gehört der Wunsch, aufzuspringen und wegzulaufen. Auch Anzeigen von Platzangst werden geschildert. Die Teilnehmer, die unter fehlendem Vertrauen in den Piloten leiden, gaben an, dass sich die Angst seit dem Germanwings-Absturz im März 2015 erheblich verstärkt hat.

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